Ein Hilferuf der Veranstaltungs-Branche fand in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni 2020 statt. In der „Night of Light“ rief die Branche auf, mit einer Stimme zu sprechen und ein sichtbares Zeichen für die prekäre Situation zu setzen. Zwischen 23 Uhr und 1 Uhr wurden so deutschlandweit 7.000 Gebäude rot angestrahlt. Mit dabei waren einige der größten Landmarken wie Fernsehtürme, Theater, Museen oder ganze Straßen, wie die Hamburger Reeperbahn.
Die Umsatzrückgänge zwischen 60 % und 100% durch ausbleibende Kundschaft und strenge Reglementierungen im Zuge der Corona-Pandemie sorgen für eine ernsthafte Situation bei vielen Unternehmen und Freelancern.
„Die Veranstaltungsbranche überlebt keine 100 Tage mehr“, lautet die Message in Richtung der Politik. In Bochum stand zu diesem Thema Oberbürgermeister Thomas Eiskirch Rede und Antwort. „Es gibt leider noch genug Löcher, durch die einzelne Unternehmensbereiche durchrutschen“, so Eiskirch am Abend. Zum Einen versuche dabei der Staat oder das Land einzugreifen, aber es müsse auch, bei kleineren Gewerken, die Kommune einspringen, wenn es nicht anders geht.
Austausch zu später Stunde in Bochum
In einem Kreis aus Presse und Dienstleistern entstand zu später Stunde ein Austausch zu Ideen und Vorschlägen im Ruhrkongress Bochum. Organisiert wurde das kurzfristige Event von Andreas Kuchajda von der Bochumer Veranstaltungs-GmbH. Dabei versuchten beide Seiten optimistisch die Situation anzugehen. Aufgeben will niemand, aber die Anstrengungen in den nächsten Wochen und Monaten werden enorm sein, das war und ist allen Seiten bewusst. OB Eiskirch versprach, die sich schnell ändernden Vorgaben weiterhin zügig zu kommunizieren und zu bearbeiten, damit gerade Lockerungen direkt umgesetzt werden können.
Während für die meisten Bürger die Veranstaltungsbranche aus Konzerten, Sportveranstaltungen und Gastronomie besteht, ist dies nur ca. 20 % dieses Industriezweiges. Konferenzen, Messen und Schulungen machen den Großteil der Branche aus und sind zum Beispiel in der Medizin alternativlos. „Der persönliche Austausch von Experten kann nicht durch Video-Konferenzen und Webinaren ersetzt werden“, so Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch.
Bilder von der „Night of Light 2020“ in Bochum:
Infos: www.renesteinberg.de